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Acoustic Affaire | MiraAcoustic Affaire Gästebuch

Weiche Stimme über schrägen Rhythmen


Die Band „ Acoustic Affaire " spielt während des Ludwigshafener Kultursommers auf dem Lutherplatz

Von unserem Mitarbeiter
Gereon Hoffmann

Ein bisschen kühl und ungemütlich war das Wetter schon. Trotzdem waren gut Hundert Leute auf dem Lutherplatz, um „ Acoustic Affaire " zu hören. Es hat sich wohl herumgesprochen, dass sich der Besuch lohnt. Denn zum vierten Mal schon spielte die Band während des alljährlichen Kultursommers an diesem Ort.

Die Band „ Acoustic Affaire " um die Sängerin Annette Kienzle hatte jetzt aber einige neue Songs mitgebracht. Gleich geblieben ist dagegen der enorm eingängige Stilmix des Quintetts, der ganz leicht und spielerisch Jazz, Latin und Pop verbindet.

„Red, yellow, blue and green" hat einen beschwingten, wiegenden Drei-Viertel-Takt, in dem Annette Kienzle Farben und Fantasien der Kinderzeit besingt. Bemerkenswert sind die „schrägen" Rhythmen wie etwa Sieben-Viertel-Takte, die ganz selbstverständlich grooven. Eines der früheren Stücke mit dem ungeraden Rhythmus war „Cobra", das auch harmonisch Ecken und Kanten hatte - kein Wunder, denn Gitarrist Ralf Blaschke hatte es nach der Lektüre eines Weltuntergangsdramas geschrieben, wie Annette Kienzle den Zuhörern verriet. „Come fly with me" ist ein neues Stück, ebenfalls geschrieben von Ralf Blaschke, dem Gründer und musikalischen Kopf der Band. Der Groove, ein Markenzeichen von „ Acoustic Affaire ", kommt vom guten Zusammenspiel der Rhythmusabteilung, des Percussionisten Thomas Hammer und des Kontrabassisten Stefan Engels. Thomas Hammer spielt eine Mischung aus Schlagzeug und Perkussion, was sehr viel zum typischen Sound beiträgt. Zum Rhythmus tragen auch die Gitarren Ralf Blaschkes bei, der die weichen Klänge der nylonbespannten Konzertgitarre klingen lässt oder mit den spitzeren Sounds der Stahlsaiten Akzente setzt.

Sängerin Annette Kienzle hat eine wandlungsfähige Stimme mit enormem Tonumfang. Von schnurrenden Tiefen reicht sie übergangslos in die Kopfstimme und klingt dabei doch immer sehr angenehm warm und freundlich. Um die Melodie herum, manchmal auch parallel, spielt Olaf Schönborn seine Saxofon-Linien. Seine Soli klingen frisch und leicht und bringen den Jazz in den Sound der Band. Im ersten Set waren auch viele ruhige Stücke, wie etwa „Losing my mind" und „Sorry to say goodbye", beides neue Titel. Das wäre an einem heißen Sommertag ganz angenehm gewesen, aber bei der kühlen Witterung hätte der Titel-Mix etwas mehr einheizen können. Olaf Schönborn hat das wohl gemerkt und führte sein Solo beim letztgenannten Song nach einem ruhigen Anfang in ein zügiges Double Time.

Fünf hervorragende Musiker haben mit Acoustic Affair eine Band mit eigenem Stil geschaffen, in dem sich Leichtigkeit und positive Energie mit musikalischem Anspruch verbinden. Die Zuhörer unter großen, blauen Schirmen ließen sich vom Wetter nicht beeindrucken und genossen die Musik, die sommerlicher wirkte als der graue Himmel.

Quelle:
Publikation: DIE RHEINPFALZ
Regionalausgabe: Ludwigshafener Rundschau
Datum: Dienstag, den 12. Juli 2005

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